Wie alles anfing…
Getroffen haben sich Stefanie Kloß, Andreas Nowak und die Brüder Thomas und Johannes Stolle 1998 in ihrer Heimat, dem sächsischen Bautzen in der Oberlausitz. Treffpunkt war das Musikprojekt “Ten Sing”, bei dem die Jungs in der Band spielten, während Stefanie im Chor sang. Sie verstanden sich auf Anhieb gut und nachdem sie kurzzeitig mit einer zweiten Sängerin und einem Keyboarder die Band “Exakt” gegründet hatten, kristallisierten sie sich 2000 als “JAST” (der Name setzte sich aus den Anfangsbuchstaben der Bandmitglieder zusammen) heraus und machten von da an zu viert weiter. Sie coverten zunächst englische Songs, ehe sie auch eigene englische Lieder zu Papier und auf die Bühnen in Bautzen und Umgebung brachten.
Musikwettbewerbe wurden bestritten und (teils sogar trotz Kehlkopfentzündung bei Stefanie) gewonnen, wie zum Beispiel der “Beat 2000” oder der “Music Act 2001”. Aber schnell merkten sie, dass ihr Schulenglisch nicht ausreichte, um das auszudrücken, was sie mit ihrer Musik sagen wollten. Andreas war es schließlich, der mit einem deutschen Songtext in den Proberaum kam. Mit den deutschen Texten kam auch der neue Name und so wurde 2002 auf einer Bank am Dresdner Hauptbahnhof “Silbermond” geboren.
Der harte Weg zum Ruhm…
Stefanie, Andreas, Thomas und Johannes wollten mehr, ihr persönlicher Ehrgeiz und die Liebe zur Musik trieben sie voran und so wurden zusammen mit Manager Ulf Wenderlich Plattenfirmen angeschrieben. Interesse bestand,…aber bitte mit mehr Synthesizern, weniger Gitarren und neuem Namen. Doch Silbermond wollten sich schon damals nicht verbiegen lassen und so ging es ohne Plattenfirma weiter. Und wie es der Zufall – oder das Schicksal – wollte, war bei einem ihrer Auftritte auf dem Bautzner Burgplatz eine Mitarbeiterin der BMG München (jetzt SonyBMG) zugegen und Silbermond gefielen – anstandslos.
Ende 2003 unterschrieben die vier ihren Plattenvertrag, bevor es hieß “Wir fahren nach Berlin.”, wo sie ungeplant ein knappes Jahr zu viert auf 35m² in Stefanies 1-Zimmer – Wohnung lebten. Dank ihres vollen Terminkalenders waren sie jedoch eh kaum zuhause, denn es gab viel zu tun. Mit den Valicon-Produzenten Ingo Politz und Bernd Wendtland nahmen sie ihr Debütalbum auf und wurden zudem noch für die Fernsehsendung “Blitz” (Sat.1) von einem Kamerateam begleitet, das die Silbermond-Dokumentation “Der harte Weg zum Ruhm” drehte.
Verschwende deine Zeit…
Im März 2004 brachten sie dann ihre erste Single “mach’s DIR selbst” auf den Markt, während sie sich auf der “Break on through”-Tour als Vorgruppe von Jeanette Biedermann bei 39 Auftritten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien einem größeren Publikum präsentieren konnten. Mit der Veröffentlichung ihres Debütalbums “Verschwende deine Zeit”, sowie den Singles “Durch die Nacht” und “Symphonie” (die sogar Platz 5 der deutschen Charts erreichte) konnten die vier Bautzner ihre Stellung in der deutschen Musiklandschaft festigen und räumten bei den ECHOs 2005 sogar den Preis für den “Besten Newcomer” ab. Die Veröffentlichung ihrer ersten Live-DVD “Verschwende deine Zeit – live” folgte, ebenso wie unzählige Konzerte im deutschsprachigen Raum, bevor sie sich im September 2005 mit einem fulminanten Abschlusskonzert auf dem Hutberg bei Kamenz in die kreative Schaffenspause verabschiedeten.
Laut Gedacht…
Eindrücke und Songideen waren schnell zu Papier und auf CD gebracht, sodass sie sich bereits im Frühjahr 2006 mit ihrem zweiten Studioalbum “Laut Gedacht” zurückmeldeten, welches in Deutschland sofort die Spitze der Charts erklomm. Singles wie “Unendlich” und “Meer Sein” zeigten die Vielfältigkeit der Band und überhaupt wirkten sie erwachsener und reifer, so als würden sie langsam anfangen zu verstehen, was sie da gerade alles erlebten. Und hatten sie sich inzwischen schon eine beachtliche Fanbase erspielt, so war es doch ein Song, der sie deutschlandweit bekannt machte. “Das Beste”, erschienen im Oktober 2006, hielt sich ganze 7 Wochen auf der 1 und insgesamt 85 Wochen in den Charts und ist wahrscheinlich eins der meistgespielten Hochzeitssongs im deutschsprachigen Raum. Doch dass Stefanie, Andreas, Thomas und Johannes auch laut und rockig können, bewiesen sie immer wieder live, so auch Mitte Dezember vor 8.500 Fans in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen, wo sie den zweiten Tourteil der “Laut Gedacht”-Tour mit einem DVD-Dreh und einem somit unvergesslichen Konzert beendeten.
2007 versprach ein ebenso erfolgreiches Jahr zu werden und neben ihren beiden ECHOs für den “Hit des Jahres” (Das Beste) und als “Bester Live-Act national” durften sie sich noch drei COMETen, einen Osgar, die Goldene Stimmgabel und den Bayrischen Musiklöwen ins Regal stellen.
Nichts Passiert…
Für Album Nummer drei ließen sie sich Zeit. Erwartungen von außen, aber besonders ihre eigenen führten zu Schreib- und Kreativitätsblockaden. Da war die Angst sich zu wiederholen, nicht gut genug zu sein, auf der Stelle zu treten und so zwangen sie sich, einfach so zu tun, als wäre nichts passiert. Der Knoten platzte und mit ihrem dritten Werk “Nichts Passiert” und der dazugehörigen ersten Single “Irgendwas bleibt” stürmten sie auf die Pole Position der Charts. Wieder waren die Songs eine Steigerung des Vorgängers; die inzwischen Mitt-Zwanziger klangen anders, aber sie waren immer noch Silbermond, nur frischer, neuer, abenteuerlustiger. Mit der “Nichts Passiert”-Tour spielten sie ihre bisher erfolgreichste Tour und wurden erneut mit Preisen überhäuft. Doch auch anderswo zeigten sich Erfolge.
Nach der Flutkatastrophe im Indischen Ozean 2004 hatten sie das Benefizprojekt “Fans Helfen” ins Leben gerufen und nachdem sie bereits u.a. den Wiederaufbau des Fischerdorfes “Chennai” in Südindien unterstützt hatten, ließen sie ihre Fans per Podcast an einem weiteren Erfolg des Projekts teilhaben, indem sie den Besuch von Stefanie und Thomas an der durch “Fans Helfen”-Spenden erbauten Frauenschule in Kamerun dokumentierten.
Himmel Auf…
Ende 2010 hieß es dann wieder “Tschüss Bühne, hallo Studio!” und sie verabschiedeten sich mit der erlösenden und irgendwie erwarteten Neuigkeit “Ja, Stefanie und Thomas sind ein Paar.” in die kreative Pause. Wieder ließen sie sich Zeit, bastelten, experimentierten, gingen tiefer, ehe sie im Frühjahr 2012 ihre vierte Platte der Öffentlichkeit präsentierten. “Himmel Auf” heißt sowohl die erste Single daraus, als auch das Album selbst und was es alles mit sich bringt, wird man in den kommenden Monaten sehen, wenn es wieder zurück auf die Bühne geht – diesmal sogar mit kleinen internationalen Abstechern.
Wie es weitergeht…
“Einfach vier Leute zu sein, die sich im Proberaum treffen, an ihr Instrument gehen und spielen was sie fühlen, einfach Musik zu machen, das ist unsere ganz einfache, simple Erfolgsgeschichte” (Andreas)
Und wenn sie sich das behalten, dann schenkt man Thomas nur zu gerne Glauben, wenn er sagt, dass sich Silbermond gerade erst am Anfang befinden…