So, da war es also mein 50. Silbermondkonzert!
Ja, die letzten knapp fünf Jahre gingen rum wie nix… Viele schöne Erinnerungen, viele Bekanntschaften, viele Freundschaften und viel zusammen erlebt. Aber nun will ich erstmal zu diesem Wochenende kommen:
Die Reise begann bereits am Freitag. Halb vier holte mich Nico in Dresden ab und wir beide fuhren nach Berlin. Dort angekommen gings mit René ins Ex-Curandero in der Schönhauser Allee. Es gab für den frischgebackenen Vegetarier? Nico glücklicherweise auch einen Veggiburger. So waren dann auch alle glücklich, zufrieden und vor allem mehr als satt. Mit kurzem Zwischenstopp bei René ging es weiter zur Warschauer Straße – die altbekannte Billardkneipe war unser Ziel. Wir trafen uns also noch mit Daniel, Sandra und Anka und präsentierten unser mehr oder weniger vorhandenes spielerisches Können bis spät in die Nacht hinein ich fiel vor Müdigkeit dann aber auch bald vom Barhocker… gegen 1Uhr waren wir also wieder bei René und damit beim Schlafplatz angekommen.
Der nächste Tag begann für mich wieder viel zu früh – ich kann einfach nicht mehr lange schlafen und erwachte wiedereinmal pünktlich halb 7 in der Frühe :-( Bis die Jungs dann pünktlich zum Weckerklingeln 9:45 aufstanden, hatte ich also noch drei Stunden Zeit. Die vertrieb ich mir mit dem samstagmorgendlichen Fernsehprogramm, was leider sehr zu wünschen übrig lässt aber was soll man denn machen…Bibi Blocksberg war auch mal wieder ganz nett… ;-)
Unsere lange Fahrt nach Münster startete gegen halb 12. Noch ein schneller Zwischenstopp bei der Spaßkasse ?- ich wollte ja am Merchandise shoppen gehen – und los ging es… Doch es dauerte nicht lange, da war unsere Fahrt schon unterbrochen. Wir stehen also an einer Ampelkreuzung an einer roten Ampel, da kommt ein Polizist mit Kelle daher und versperrt uns den Weg. Es vergehen 2 Minuten…4 …5….10 15… immerhin kamen in dieser Zeit an die 40 Polizeimotorräder und -autos vorbei. Zum Schluss noch einige schwarze Mercedes ja, und das wars auch schon ? nicht sehr spektakulär! Obama war wohl nicht dabei… laut Renés Zeitung handelte es sich stattdessen um den afghanischen Präsidenten. Der Polizist sprang also zur Seite und wir konnten unsere Fahrt fortsetzen.
Wir freuten uns natürlich über die dadurch entstandene schöne freie Fahrbahn… bis ungefähr zwei Minuten später ein vor uns fahrendes Auto eine Vollbremsung hinlegte…aus heiterem Himmel… mitten auf der Autobahn…!! Ja, zu früh gefreut! Die Chance, diese freie Fahrbahn zu überqueren, nutze leider auch eine kleine Entenfamilie (Mutti vorneweg und die kleinen Kücken brav hinterher…). Wir wichen dem Kleinwagenfahrer vor uns (auf dem Mittelfahrstreifen) auf die linke Spur aus. So sahen also auch wir den Grund für dessen Vollbremsung. Unser Bremsvorgang und Ausweichmanöver kam für das Auto hinter uns leider auch zu plötzlich und so streifte dieser uns hinten seitlich. Der Fahrer vor uns (und gleichzeitig Unfallverursacher) begeht zudem gleich Fahrerflucht… Als ob das nicht genug wäre, werden wir beim aussteigen auf dem Standstreifen von Millionen von Killerameisen angegriffen, die in Sekundenschnelle bis auf den Kopf jedes Enten-Unfall-Opfers hervorgedrungen waren… das Auto wollten sie dann auch noch an ihre Herrschaft reißen so fand ich die gesamte Weiterfahrt über die ein oder andere Killerameise durchs Gefährt klettern. Naja, zum weiteren Unfallgeschehen sei kurz zu sagen, dass wir die entstandenen Schäden ohne polizeiliche Hilfe klären konnten und keine Verletzten zu vermelden sind bis auf die Folgen des Ameisenangriffs versteht sich…
Es konnte dann also mit weiterer halbstündiger Verspätung weitergehen. Auf nach Münster! Mit einer Tank- und Pullerpause bei BurgerKing und frisch gestärkt mit Schokokeks-Eis und Erdbeereis kamen wir letztendlich gegen 17Uhr an der Münsterlandhalle an. Der perfekte Parkplatz stand auch schon für uns bereit.
Der ein oder andere Silbermondfan war auch schon vor Ort – nun gut ich will mal nicht untertreiben – die Menschenmassen standen fein säuberlich geordnet hintereinender in Zweierreihe am Eingang an. Was für ein Anblick! ;-) Die ersten beiden bekannten Gesichter Laura und Farina begrüßten uns auch schon. Wir gingen gemeinsam zu einem weiteren Eingang auf der Rückseite der Halle, wo sich die Masse an Konzertbesuchern noch in Grenzen hielt. René und Laura trafen sich dort fürs Vorbandinterview und Farina, Nico und ich suchten erst einmal das stille Örtchen auf. Dort trafen wir auch schon auf die nächsten vertrauten Gesicher unter anderem Gina und Franzi. Anschließend klärten wir ab, wo sich Farina mit ihrer Kamera später zum (Presse-)Einlass einfinden sollte, ich verteilte fleißig DieHappy-Flyer und ein Bild von der Halle fürs Wiki entstand auch noch.
René versorgte sich – auf ungewöhnliche Weise – im naheliegenden Reisebüro mit seinem Gästeliste-Eintrittsbändchen. Gegen 18:30 Uhr begann der Einlass in die Halle. Drin waren wir schnell. Alles um uns herum rannte direkt in die Halle, um einen Platz in den vorderen Reihen zu ergattern. Nico hingegen stürmte an die Bar, was das Verkaufspersonal mit folgenden Worten kommentierte: ?Zur Bühne geht’s dort rein! Nico: ?Nein, Bier!!? Sehr amüsant.
Danach verschafften wir uns einen kleinen Überblick über die neusten Merchendise-Artikel, suchten gemeinsam mit Alex (der Nadine auf dieser Tour unterstützt) den besten Platz für die Fan-Helfen-Spendedosen und gesellten uns anschließend auch zu den restlichen Silbermond-Bekannten in die Halle. 20 Uhr begannen “Colors that blend well”. Die zwei Jungs namens Tom & Jerr…. äh… Tim hatten an diesem Abend ihren allerersten gemeinsamen Auftritt mit diesem Projekt. Leider ist die Musik meiner Meinung nach nichts für einen Live-Auftritt zumindest nicht als Vorband von Silbermond. Auf Platte vielleicht gar nicht so schlecht zum anhören. Die Performance kam beim Publikum dementsprechend weniger gut an, wurde aber geduldet, ertragen und nach einer halben Stunde überstanden.
Pünktlich 21 Uhr war es soweit. Silbermond betraten auf merkwürdige Weise die Bühne. Kein abgedunkelter Zuschauerraum, ein ruhiges Introgeplänkel, ein paar Spots auf den Vorhang gerichtet und da waren sie. Am Vorhang vorbei auf die Bühne – den Steg – dort steht eine kleine Lampe, Stef schaltet die Lampe ein, es wird dunkel – Nichts Passiert 2009 beginnt. Gemeinsam trommelt nicht nur Andreas, sondern auch Johannes kräftig den Takt, Thomas begleitet auf Gitarre und Stefanie singt die ersten Zeilen von “Alles Gute”.
Mit “Bist du dabei” fällt anschließend der Vorhang. Die Bühne ist für diese Tour im Vergleich zu den vorherigen recht aufwändig gestaltet und wirkt in diesem Augenblick sehr gewaltig, sehr groß ein schönes Bild mit passender Beleuchtung. Von der Decke hängen bis zum vierten Lied (Tanz aus der Reihe) beleuchtete Röhren, viele Spots, Lampen aller Art findet man wohin man auch schaut sehr aufwändig gestaltet. Dementsprechend gewaltig ist auch die Lichtshow und vielfältig die Gestaltung der Songs. Selbst im Hintergrund befindet sich noch eine weitere Leinwand, die mit Hilfe von Beamer und Licht für die richtige Untermalung der Lieder sorgt. Sogar das Publikum und die Decke wird in die Lichtshow einbezogen.
Mit den ersten Songs – Meer sein und Tanz aus der Reihe kommt recht gut Stimmung auf. Das gesamte Konzert an sich ist mit dieser Setlist jedoch leider sehr ruhig und viel Bewegung kommt leider nicht auf. Sehr enttäuschend, wenn man in den letzten Jahren auf Silbermondkonzerten anderes erlebt hat und besonders diese einmalige Stimmung gewohnt ist. Für Silbermond-Konzertbesucher-Neulinge ist das Konzert sicherlich ein Highlight für die anderen sind Higlights eher das Wiedertreffen untereinander, Klassiker, wie Meer sein oder neue schnelle Songs, wie Tanz aus der Reihe und Nichts passiert. Mein persönliches Highlight war definitiv die Letzte Bahn, welches mich zu Tränen rührte. Vielen vielen Dank dafür!
Sehr schön waren auch Basssolo und Airstick-Instrumental. Wobei mir auch die Basssoli der letzten Jahre besser gefielen als dieses. Ich glaube solche Airsticks, wie Nowi sie hat, werde ich mir demnächst aber auch besorgen, die sind hammer! Beeindruckt hat mich auch Kein Angst, welches ich auf dem Album schon richtig geil finde. Andreas’ Dadaistischen Gedichte sind wohl auch sehr gewöhnungsbedürftig, aber meinen Humor treffen die auf jeden Fall und seine Interpretation ist meiner Meinung nach sehr lustig. Dass die Wahl der Gedichte dem Publikum mehr oder weniger überlassen wird, finde ich auch ne gute Idee. Das Beste fehlte gegen Konzertende natürlich auch nicht, sowie der anschließende lange Applaus dieser Teil wirkt nur einmal mehr künstlich gespielt, wenn man schon einige Slbermondkonzerte besucht hat. Klar ist es schön, wenn das Publikum so jubelt und man sich mal bejubeln lässt – es kommt jedoch mit der Zeit sehr gespielt, gekünstelt, einfach nicht echt rüber und ist meiner Meinung nach übertrieben was ja eigentlich schade ist. Das Lied ist nun mittlerweile über vier Jahre alt ich war bei der Premiere im Januar 2005 dabei aber dieses Lied (wo auch nur Stef und Thomas auf der Bühne stehen) so zu feiern – sich so feiern zu lassen ist übertrieben. Naja, meine Meinung…
Nach über zwei Stunden ging das Konzert dem Ende zu. Die Halle wurde von den Securities schnell geräumt und alle, die noch bleiben wollten, sammelten sich in, um, am Merchendise-Stand, um sich auszutauschen, einzukaufen, noch etwas zu trinken, auf die vier Musiker zu warten.
Die Vier kamen nach einer Weile wie gewohnt noch einmal raus, um den ein oder anderen Wunsch nach Autogrammen zu erfüllen Fließbandarbeit wie immer. Es ist den Monden aber wirklich hoch anzurechnen, dass sie nach nem anstrengenden Abend trotzdem rauskommen, sich noch lange Zeit für ihre Fans nehmen. Auch großen Respekt an Lutz, der immer wieder aufs Neue für einen geordneten Ablauf sorgt und dafür, dass er uns die Securities vom Leib hält. Auch Ulf kam noch raus und ließ sich berichten, wie wir das Konzert fanden. Zum Abschluss durfte ein Forumfoto natürlich auch nicht fehlen.
Es folgte die große Abschiedszeremonie und René, Nico, ich, Gina, Franzi und Martin trafen uns beim Münsteraner Hauptbahnhof wieder, um noch Ginas Geburtstag zu feiern bzw. nachzufeiern. Der Hunger wurde erst einmal mit Pizza, Döner und Pommes gestillt. In der Bar / Disko / Diskobar (?!), die wir danach aufsuchten war an diesem Abend leider eine Veranstaltung und es wurde Eintritt verlangt. Wir entschieden uns also dagegen, besorgten an einer Tanke das ein oder andere Bier und feierten bei Franzi zuhause noch ein wenig. Ich schlief dann schon relativ schnell weg, auch wenn Nico lautstark Gitarre spielend und Gina auf mir rumspringend versuchten mich davon abzuhalten. Gegen um 5 / halb 6 Uhr war es wurde es langsam ruhig und es wurde auch schon wieder hell draußen. Wir konnten bis um 9 Uhr schlafen… schnell ab unter die Dusche… noch schnell ein paar Cornflakes… noch schnell versucht Franzis Waschmaschine zu reparieren… schnell verabschiedet und dann fuhr ich mit Nico zurück nach Hause, wo wir ca. fünf Stunden später (bei mir in Dresden) ankamen.
Ja, das war es also. Das Wochenende wieder viel zu schnell vorbei und ich freue mich schon auf die nächsten Konzerte… ;-)
Ich will, dass meine Zukunft rockt!